Manifest der nordischen HumanistInnen 2016

Das Manifest der nordischen HumanistInnen 2016 ist eine Formulierung des gemeinsamen Weltbildes der nordischen humanistischen Organisationen.

Das Manifest

Humanismus ist eine säkulare Lebenseinstellung. Ihr Ausgangspunkt ist, dass Menschen Teil der Natur sind, frei und gleich an Würde und Rechten geboren, mit Vernunft und Gewissen ausgestattet.

HumanistInnen sind der Meinung, dass es keinen vorherbestimmten Sinn der Existenz gibt. Wir alle sind frei, Sinn und Zweck in unseren Leben zu finden; durch individuelle Reflexion, soziale Interaktionen und die reiche Kultur, die die Menschheit in Wissenschaft, Philosophie und Kunst geschaffen hat.

Humanismus befürwortet Rationalität. Kritische Untersuchung, informierte Argumentation und wissenschaftliche Methoden sind unsere besten Werkzeuge, um verlässliches Wissen über die Welt zu erlangen.

HumanistInnen ermutigen zur kritischen Untersuchung aller Ideen und Meinungen, einschließlich unserer eigenen. Wir sollten nach den besten Argumenten suchen und danach streben, unsere Meinung zu ändern und unsere Überzeugungen anzupassen, wenn sich herausstellt, dass sie falsch sind. Redefreiheit ist essenziell, um Meinungen in der offenen Debatte auf den Prüfstand zu stellen.

HumanistInnen betrachten Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte als entscheidende, rational gerechtfertigte Werte. Wir sind Teil einer Gesellschaft und haben Verantwortung für unsere Mitmenschen und die Umwelt, sowohl lokal als auch global. Wir müssen sicherstellen, dass unser Planet für künftige Generationen bewohnbar ist.

Humanismus befürwortet die Gleichheit aller. HumanistInnen respektieren die Glaubensfreiheit und das Recht jedes Menschen, eine eigene Lebenseinstellung zu wählen. Ein Staat sollte säkular sein und keine besonderen Privilegien für irgendeine Lebenseinstellung gewähren.

Über das Manifest

Das Manifest der nordischen HumanistInnen 2016 wurde von sechs nordischen Organisationen erarbeitet: den schwedischen HumanistInnen (Humanisterna), der Humanistischen Vereinigung (Humanistisk Samfund) in Dänemark, der Humanistisch-Ethischen Vereinigung Islands (Siðmennt), der HumanistInnen Finnlands (Suomen Humanistiliitto), den FreidenkerInnen Finnlands (Vapaa-ajattelijain Liitto) und der Human-Ethischen Vereinigung (Human-Etisk Forbund) in Norwegen.

Die Vorstände aller Organisationen haben die englische Version des Manifests im Herbst 2016, dem 60. Jahr des Bestehens von Human-Etisk Forbund, verabschiedet. Nach der Verabschiedung wurde es in die nordischen Sprachen übersetzt. Zusätzlich hat auch die färöische humanistische Organisation Húmanistafélag Föroya, die 2016 gegründet wurde, das Manifest angenommen.


Original: “Nordic Humanist Manifesto 2016”. Quelle: human.no